COLD CASE DES MONATS: Vermisst Santo Sabatino (2017)0

Das Verschwinden von Santo Sabatino

Was ist mit Santo Sabatino passiert?


Es ist wieder Zeit für den neuen "Cold Case des Monats". Diesen Monat möchte ich den Fokus auf einen Missing Cold Case [Vermisstenfall] aus dem Jahr 2017 legen, über den ich damals schon ein wenig recherchiert habe, aber immer wieder auf Sackgassen gestoßen bin. Im Juli 2024 hat sich dieser Vermisstenfall zum 8. Mal gejährt, deshalb habe ich mich erneut mit dem Fall beschäftigt. Der Fall stammt aus dem Juli 2017 und ereignete sich in Mülheim an der Ruhr in der Metropolregion Rhein-Ruhr, im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Bis heute konnte der Fall von der Kriminalpolizei Essen/Mülheim nicht aufgeklärt werden.

Das Verschwinden von Santo Sabatino ist seit 2017 ungeklärt. Was ist mit Santo Sabatino passiert?
Foto: Google 

Der Fall Santo Sabatino

Santo Sabatino ist ein echter Sizilianer, der aber im Jahr 1963 in Düsseldorf geboren wurde. Er besitzt den deutschen sowie auch den italienischen Pass. Santo Sabatino hat drei Kinder aus zwei Ehen. Sein Sohn Giuseppe [damals 24 Jahre alt] und seine Tochter Antonia [damals 21 Jahre alt] stammen aus der ersten Ehe. Sein 7-jähriger Sohn stammte aus der zweiten Ehe. Im Jahr 2017 lebte der 54-jährige Santo Sabatino mit seiner Mutter, seinem ältesten Sohn Giuseppe, seiner zweiten Ehefrau und seinem 7-jährigen Sohn in einer großen Villa in Mülheim an der Ruhr. Die große Villa befindet sich im Nachbarsweg 72 in Mülheim an der Ruhr im Stadtteil Saarn.

Die Villa von Santo Sabatino befindet sich in Mülheim an der Ruhr im Stadtteil Saarn. Mülheim an der Ruhr ist eine kreisfreie Großstadt im westlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Die Stadt ist als Mittelzentrum eingestuft. Sie liegt unmittelbar an der Ruhr zwischen den angrenzenden Oberzentren Duisburg und Essen sowie der nahe gelegenen Landeshauptstadt Düsseldorf und wird auch Ruhrtalstadt Mülheim genannt. Mülheim gehört zudem zur Metropolregion Rhein-Ruhr. Mülheim an der Ruhr hat 173.255 Einwohner. 
Foto: Google Maps 

Das ist die genaue Lage der Villa von Santo Sabatino im Nachbarsweg 72 in Mülheim an der Ruhr im Stadtteil Saarn. Man kann erkennen, dass hinter der Villa ein großes Grundstück verläuft, das auch zur Villa gehört. Dort befindet sich ein großer Garten mit einem großen Swimmingpool.
Foto: Google Maps 

Das ist die Villa von Santo Sabatino im Nachbarsweg 72 in Mülheim an der Ruhr im Stadtteil Saarn. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es ein normales Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus ist. Das täuscht aber sehr, da die Villa nach hinten raus, sehr großzügig gestaltet wurde. Dort befindet sich außerdem ein sehr großes Grundstück. 
Foto: Google Maps 

Neue Beziehung seit Anfang des Jahres 

Auch wenn Santo Sabatino und seine zweite Ehefrau noch gemeinsam unter einem Dach lebten, waren sie nicht mehr zusammen. Santo Sabatino und seine zweite Ehefrau blieben jedoch freundschaftlich miteinander verbunden. Seit Anfang 2017 war Santo Sabatino mit seiner damals 34-jährigen Freundin namens Berivan A. zusammen.

Santo Sabatino war seit Anfang des Jahres 2017 mit Berivan A. zusammen. 
Foto: Privat 

Aufstieg zum Society-Gastronom 

Santo Sabatino hat zunächst eine Pizzeria betrieben. Irgendwann betrieb er Restaurants in Hagen oder dem Teatro am Centro Oberhausen. Seine Läden standen schon immer für italienische Gastronomie mit Gourmet- und Erlebnisqualität. Santo Sabatino machte sich nicht nur durch die Gründung Sabatino GmbH einen Namen, sondern er führte unzählige andere Unternehmen immer sehr erfolgreich. Santo Sabatino gelang es mit Fleiß, seinem gastronomischen Gespür und klugen Investitionen, irgendwann das Bocconcino im Düsseldorfer Medienhafen und das Rosati in Düsseldorf-Golzheim zu übernehmen. Mit der Übernahme dieser italienischen Edel-Restaurants gelang ihm auch der Aufstieg zum Society-Gastronom. Später kam dann auch noch Tino’s Bar in Düsseldorf dazu. Die edle Piano-Bar befindet sich in bester Lage, natürlich in der Königsallee. In den drei Restaurants verkehrten hauptsächlich Prominente, Politiker, Fußballer, Topmodels, Schauspieler, Bankiers, Manager und Menschen aus den reichen und elitären Kreisen. Man war gerne zu Gast bei Santo Sabatino. Im Jahr 2016 eröffnete er auch das Rosati in Köln. Das Rosati in Köln war ein Ableger des Rosati in Düsseldorf. Er eröffnete damals das Restaurant natürlich mit viel Prominenz. Das Restaurant in Köln hatte eine Fläche von ca. 1000 m². Das Restaurant in Köln schloss Santo Sabatino doch recht schnell wieder.

Das Bocconcino im Düsseldorfer Medienhafen gehörte im Jahr 2017 Santo Sabatino. Er hat das Restaurant sehr erfolgreich Bus zu seinem Verschwinden geführt. 
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Auch die Tino’s Bar in der Königsallee in Düsseldorf wurde von Santo Sabatino sehr erfolgreich geführt. Mittlerweile werden alle Läden von anderen Personen betrieben.
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Wer war Santo Sabatino?

Die private Person Santo Sabatino lässt sich nur schwer erfassen. Über Santo Sabatino wurde und wird viel geredet. Das meiste ist auch tatsächlich wahr. Die meisten kennen Santo Sabatino nur als schillernder Society-Gastronom. Sabatino hat einen sehr großen Freundes- und Bekanntenkreis. Auch zu seinen Freunden zählten Prominente und sehr reiche Personen. Santo war ein Familienmensch, der seine Kinder sehr liebte. Auch seine Mutter war immer eine sehr wichtige Person in seinem Leben. Aber auch im Kreise seiner Familie und Freunden erzählte er nicht immer alles. Santo machte gern wilde Partys mit Alkohol- und Drogenexzessen. Allgemein konsumierte Santo Sabatino regelmäßig Drogen. Es wird sogar von einem exzessiven Drogenkonsum gesprochen. 

Es ranken sich viele Geschichten um Santo Sabatino. Die meisten Geschichten stimmen tatsächlich.
Foto: Google 

Santo Sabatino hatte aber auch noch weitere Geheimnisse, die weder seiner Familie noch seinen Freunden bekannt waren. Er blieb manchmal tagelang verschwunden, aber er tauchte immer wieder auf. Was er in dieser Zeit gemacht hat und mit wem er unterwegs war, ist bis heute unbekannt. Auch mit seiner Familie hat er nie darüber gesprochen, was er in dieser Zeit gemacht hat. Fakt ist, dass Santo Sabatino manchmal tagelang verschwunden und nicht erreichbar war. 

Die Stalkerin 

Am 22. Juni 2017, einen Monat vor seinem Verschwinden, hatte der damals 54-jährige Santo Sabatino bei der Polizei eine Anzeige gegen eine Frau erstattet, weil er sich von dieser Frau massiv belästigt und bedroht gefühlt habe. Das hat die Polizei auch damals bestätigt. Er hat diese Frau zum Jahreswechsel 2016/2017 im Flugzeug kennengelernt und Telefonnummern ausgetauscht. Für Santo Sabatino war es eigentlich eine entspannte Begegnung ohne größere Absichten. Die Frau sah die ganze Sache wohl ganz anders. Sie bombardierte ihn täglich mit Hunderten von Kurznachrichten. Sie soll auch immer wieder in seinen Restaurants aufgetaucht sein und stundenlang dort auf ihn gewartet haben. Santo Sabatino hatte der Frau in all seinen Läden ein Hausverbot ausgesprochen. 

Blaue Flecken 

Kurz nach seinem Verschwinden hat Berivan A. in den Medien erzählt, dass Santo einmal mit blauen Flecken nach Hause gekommen war. Santo konnte oder wollte nicht sagen, woher die blauen Flecken kommen. Berivan A. glaubte, dass die Stalkerin ihn angegriffen habe. 

Rückkehr aus Wien 

Am Tag vor seinem Verschwinden ist Santo Sabatino aus Wien kommend am Flughafen Köln/Bonn gelandet. Der damals 54-Jährige hatte ein paar Monate zuvor ein Immobiliengeschäft erfolgreich abgewickelt und daraus wohl circa eine Million Euro erzielt. Er ließ sich in der Nacht zum 20. Juli 2017 von seiner Lebensgefährtin Berivan A. vom Flughafen Köln/Bonn abholen. Berivan A. wollte ihn wie üblich zu seiner Villa nach Mühlheim an der Ruhr fahren, sondern er wollte bei seinem Cousin Massimo in Breitscheid abgesetzt werden. Er wollte noch etwas mit Massimo besprechen. Anschließend wollte Massimo ihn nach Hause fahren.

Ankunft in der Villa 

In den frühen Morgenstunden des 20. Juli 2017 erreichte Santo Sabatino seine Villa im Nachbarsweg 72 in Mülheim-Saarn. Anschließend telefonierten Berivan A. und Santo Sabatino noch miteinander und schrieben sich Kurznachrichten. In der letzten Nachricht von Santo Sabatino stand, dass er im Bett liege und noch etwas Fernsehen gucke. 

In der Nacht zum 20. Juli 2017 hielt Santo Sabatino sich in seiner Villa im Nachbarsweg 72 in Mülheim an der Ruhr im Stadtteil Saarn auf. Gegen 2.00 Uhr wurde er das letzte Mal lebend gesehen. Um 4.00 Uhr hat er die Villa verlassen, möglicherweise wurde er abgeholt, da er sein Auto nicht mitgenommen hat.
Foto: Google Maps 

Das Verschwinden 

Kurz danach verschwand der 54-jährige Santo Sabatino spurlos aus seinem gewohnten Lebensumfeld. Letztmals gesehen wurde er gegen 2.00 Uhr morgens, als er seinen Sohn Giuseppe ins Haus hinein ließ. Gegen 4.00 Uhr hat Santo Sabatino das Haus verlassen. Wahrscheinlich war er mit jemandem verabredet und diese Person hat ihn auch abgeholt, denn am nächsten Morgen stand sein Fahrzeug noch vor der Villa. Mit ihm verschwunden sind seine beiden Handys, sein Terminkalender, seine teure Armbanduhr und eine Kulturtasche mit unbekanntem Inhalt. Außerdem sind rund eine Million Euro aus einem Hausverkauf verschwunden, die er bar zur Verfügung hatte.

Mit Santo Sabatino ist auch diese Uhr von Lange & Söhne im Wert von 60.000 Euro verschwunden. 
Foto: Polizei 

Bei der Polizei als vermisst gemeldet 

Zunächst meldeten seine Familie und seine Angehörigen nicht bei der Polizei als vermisst. Schließlich war Santo Sabatino immer wieder tagelang verschwunden und nicht erreichbar gewesen. Am 29. Juli 2017 wurde der 54-jährige Santo Sabatino dann offiziell bei der Polizei als vermisst gemeldet. Es gibt Quellen, die berichten, dass seine Lebensgefährtin Berivan A. ihn als vermisst gemeldet hat. Andere Quellen sagen, dass die zweite Ehefrau im Beisein eines Rechtsanwalts ihn offiziell als vermisst gemeldet hat. Erklärt wurde die Verzögerung damit, dass Sabatino regelmäßig für längere Zeit nicht anwesend gewesen sei. 

Die Ermittlungen 

Die Polizei nahm das Verschwinden von Beginn an sehr ernst. Auch die Medien berichteten schnell  über den Fall. Die Kriminalpolizei gründete Anfang August 2017 eine 20-köpfige Ermittlungsgruppe, die von einem Polizeibeamten geleitet wurde, der im Kriminalkommissariat 11 sonst nur Kapitaldelikte bearbeitete. Die Ermittlungsgruppe hat in den folgenden Tagen und Wochen umfangreiche Ermittlungen durchgeführt. Allgemein hat die Ermittlungsgruppe mit einem sehr großen Aufwand das Verschwinden von Santo Sabatino untersucht. Die Ermittler haben die zahlreichen geschäftlichen Kontakte, den Bekannten- und Freundeskreis und das familiäre Umfeld näher überprüft, aber alles brachte die Polizei nicht weiter. Die Familie von Santo Sabatino habe kaum aktiv die Arbeit der Ermittler unterstützt. Die Familie habe aber für den entscheidenden Hinweis eine Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt. Allgemein erhielt die Ermittlungsgruppe damals nur eine Hand voll Hinweise, die nicht aus dem familiären Umfeld oder dem Freundeskreis von Santo Sabatino kamen. Das war für die Ermittler besonders ungewöhnlich, da Santo Sabatino so einen großen Bekannten- und Freundeskreis hatte. Sein komplettes Umfeld half der Polizei eigentlich nicht. Sie schwiegen alle konsequent. Die Polizei konnte ermitteln, dass aus den Kassen der Lokale von Santo Sabatino über Jahre sehr hohe Geldbeträge verschwunden sind. Es war wohl Santo Sabatino, der das Geld entnommen hat.
Es ist aber unklar geblieben, wo das Geld abgeblieben ist und wofür es gebraucht wurde. 

Express verteilte Suchflyer

Die Boulevardzeitung "Express" beschäftigte sich recht schnell mit dem Fall und der Suche nach Santo Sabatino. [Anm. Der Expression hat(Verlagsschreibweise: EXPRESS) ist eine regionale Boulevardzeitung mit Sitz in Köln, die täglich im Verlag M. DuMont Schauberg erscheint. In den Regionen Köln und Düsseldorf erscheint sie mit jeweils eigenem Lokalteil; sie ist aber auch im weiteren Umland (Aachen, Mönchengladbach, Duisburg) ohne eigenen Lokalteil erhältlich.] Die Journalisten reisten sogar ins europäische Ausland, um die letzten Reisen von Santo Sabatino besser nachvollziehen zu können. Die Journalisten reisten beispielsweise nach Belgien und Frankreich und unteŕsuchten Spuren in Österreich und in der Schweiz, wohin Santo Sabatino seine letzten bestätigten Reisen machte. Außerdem hatte Santo Sabatino dort auch geschäftliche sowie private Kontakte. Außerdem wurden die Journalisten auch am Nachbarsweg in Mülheim an der Ruhr im Stadtteil Saarn aktiv, wo Santo Sabatino am 20. Juli 2017, donnerstags, morgens gegen 4.00 Uhr seine Villa verließ. Dort verteilten die Journalisten des EXPRESS hunderte Flugblätter mit der Bitte um Hinweise. Es wurde damals seitens der Boulevardzeitung "Express" auch für Hinweise eine Telefon-Hotline und eine E-Mail-Sonderadresse eingerichtet. 

Viele Fragen konnten nicht beantwortet werden 

Die Polizei konnte ermitteln, dass Santo Sabatino im Flugzeug von seiner Rückkehr aus Wien noch kurz mit seiner Frau in Mülheim an der Ruhr telefoniert hat. Er sagte seiner Frau, dass er am nächsten Tag sehr früh aufstehen müsse. Leider sagte Santo Sabatino nicht, was er geplant hatte und mit wem er sich treffen wollte. 

Die Ermittler haben auch Santo Sabatinos Cousin Massimo befragt, schließlich war er mit ihm kurz vor seinem Verschwinden zusammen. Massimo gab bei dem Verhör an, dass er nichts von den Plänen von Santo am nächsten Morgen wissen würde. 

Die Theorien 

Das Verschwinden von Santo Sabatino ist weiterhin ungeklärt. Trotzdem gibt es einige Theorien darüber, was mit Santo Sabatino passiert sein könnte. Auf diese Theorien möchte ich nun kurz näher eingehen. Es gilt natürlich wie immer die Unschuldsvermutung. 

1. Theorie "Freiwilliges Verschwinden"

Hat Santo Sabatino freiwillig sein gewohntes Lebensumfeld verlassen?

Die Familie glaubte zunächst, dass Santo Sabatino für ein paar Wochen untergetaucht wäre. Auch die Polizei hielt es nicht für ausgeschlossen, dass Santo Sabatino freiwillig sein gewohntes und verlassen hat, um beispielsweise irgendwo ein neues Leben zu beginnen. Schließlich fehlten ja rund 1 Million Euro aus einem Hausverkauf. Mit dieser Summe könnte man sich definitiv ein neues Leben aufbauen. Auch sprach für ein freiwilliges Verschwinden, dass er bereits alle seine geschäftlichen Sachen genau geregelt hatte. Gegen ein freiwilliges Verschwinden spricht, dass Santo Sabatino all seine persönlichen Gegenstände, Dokumente und Kleidung zurückgelassen hat. Wenn man ein freiwilliges Verschwinden plant, dann nimmt man doch zumindest Kleidung und die wichtigsten Dokumente mit. Auch spricht gegen ein freiwilliges Verschwinden, dass Santo Sabatino nach dem 20. Juli 2017 mehrere wichtige Termine im Inland und im Ausland hatte. So wollte er beispielsweise im Kölner „Rosati“ eine Hochzeit ausrichten und er hatte einen Termin in Cefalu/Sizilien vereinbart . Er wollte dort einen höchst zweifelhaften "Freund" 10.000 Euro zurückgeben.

2. Theorie "Stalkerin"

Hat die Stalkerin etwas mit dem Verschwinden von Santo Sabatino zu tun?

Es gab einige Personen aus seinem Umfeld, die vermuteten, dass die Stalkerin etwas mit dem Verschwinden von Santo Sabatino zu tun haben könnte. Besonders die damalige Freundin von Santo Sabatino verdächtigte die Stalkerin. Wie bereits erwähnt, hatte Santo Sabatino einen Monat vor seinem Verschwinden die Frau angezeigt. Die Frau ist der Polizei namentlich bekannt und sie haben natürlich mit der Frau gesprochen. Die Polizei hat die Frau wohl als mögliche Tatbeteiligte ausgeschlossen. 

3. Theorie "Gaetano Sanfilippo"

Hat Gaetano Sanfilippo etwas mit dem Verschwinden von Santo Sabatino zu tun?

Gaetano Sanfilippo rückte schnell in den Fokus der Ermittlungen, weil er vor dem Verschwinden mehrfach mit Santo Sabatino telefoniert hat. Vom 11. bis zum 19. Juli 2017 telefonierte Santo Sabatino mit dem polizeibekannten Sizilianer namens Gaetano Sanfilippo insgesamt achtzehnmal und er bekam auch Anrufe von Gaetano Sanfilippo. Am 19. Juli um 12.41 Uhr hat Santo Sabatino ihm aus Wien eine 3 Minuten und 20 Sekunden lange Nachricht auf die Mailbox gesprochen. Was diese Männer eng verbunden hat, ist allerdings unklar. Santo Sabatino hat nie darüber gesprochen. Die Telefonnummer des Landsmanns stand jedoch in Sabatinos Handy-Kontaktliste. Zwei Wochen nach dem Verschwinden von Sabatino wurde Gaetano Sanfilippo bei der Familie von Santo Sabatino vorstellig und behauptete zu wissen, wo der vermisste Santo Sabatino sich aufhalten würde. Für 2000 Euro wollte er mit ihm Kontakt in Marrakesch aufnehmen. Gaetano Sanfilippo nahm das Geld und ließ nie wieder von sich hören. Die letzte Adresse von Gaetano Sanfilippo war im französischen Dorf Bourg-Fidèle, wo er seinen Hausvermieter prellte und Anfang August 2017 über Nacht ebenfalls verschwand. Es besteht zumindest der Verdacht, dass es Gaetano Sanfilippo war, der Santo Sabatino morgens am 20. Juli 2017 in Mülheim abholte. Aber wohin? 

Gaetano Sanfilippo ist bis heute unauffindbar. 
Wer hat Gaetano Sanfilippo gesehen?
Foto: Polizei 

Ein belgischer Anwalt holte Gaetano Sanfilippo Anfang des Jahres 2017 aus dem Knast für ein Honorar von 10.000 Euro. Dieses Honorar hatte Santo Sabatino eigentlich gezahlt, aber Gaetano Sanfilippo nahm das Geld für den Anwalt in Düsseldorf entgegen und gab es nicht an den Anwalt weiter. Der Anwalt wurde auch um sein Honorar geprellt. Gaetano Sanfilippo hatte sich das Geld in die eigene Tasche gesteckt. Man kann erkennen, dass mehr hinter dem Kontakt von Gaetano Sanfilippo und Santo Sabatino steckte.
Die Polizei wollte mit Gaetano Sanfilippo als Zeugen sprechen. Er könnte möglicherweise viele Fragen beantworten, aber die Polizei konnte ihn bis heute nicht finden. 

Es ist schon sehr seltsam, dass mit dem Verschwinden von Santo Sabatino, auch Gaetano Sanfilippo, unauffindbar ist. Er könnte ein wichtiger Zeuge sein, aber zumindest ist er ein Betrüger.

4. Theorie "Verbrechen"

Ist Santo Sabatino Opfer eines Verbrechens geworden?

Diese Möglichkeit muss natürlich in Betracht gezogen werden. Für die Theorie eines Verbrechens gibt es mehrere mögliche Varianten. Wie bereits erwähnt, hatte Santo Sabatino unzählige Kontakte im In- und Ausland. Möglicherweise ist ihm einer dieser Kontakte zum Verhängnis geworden. Allgemein soll Santo Sabatino auch immer wieder seltsame Geschäfte gemacht haben.

Reise nach Afrika 

Santo Sabatino wollte zunächst über die Berenberg-Bank in Zürich eine Banklizenz in einem afrikanischen Staat kaufen. Niemand weiß, warum. Es könnte dabei um Diamanten gegangen sein. Ein "Bote" aus Zürich kam extra zur Besprechung nach Düsseldorf. Die Bank hat ihm von dem Kauf einer Banklizenz in einem afrikanischen Staat abgeraten.
Möglicherweise hatte Santo Sabatino nun versucht, auf anderen Wegen an eine Banklizenz in einem afrikanischen Staat zu kommen. Kurz vor seinem Verschwinden war der 54-jährige Santo Sabatino mit seinem Hausarzt nach Afrika gereist, um dort angeblich eine Schule zu unterstützen. Das war wohl aber nicht der tatsächliche Grund seiner Afrikareise, sondern er wollte ins Diamantengeschäft einsteigen und diese Reise diente wohl diesem Zweck. Außerdem wollte er wohl auch eine Banklizenz in einem afrikanischen Staat kaufen. Und angeblich wollte er sich dort auch einen Diplomaten-Pass besorgen. Er reiste deshalb mehrfach vor seinem Verschwinden nach Afrika [Benin, Sierra Leone, Südafrika oder Marokko]. Könnte ihm eine dieser Afrikareisen zum Verhängnis geworden sein?

Kontakte ins Mafiamilieu

Santo Sabatino soll angeblich auch Kontakte ins Mafiamilieu gehabt haben. Er soll auch immer wieder Sizilianern Geld gegeben haben. Für was dieses Geld war, ist unklar. Auch die Polizei hat ihre Ermittlungen in diese Richtung geführt, deshalb ist es wohl nicht ganz unwahrscheinlich, dass Santo Sabatino tatsächlich Kontakte in dieses Milieu pflegte.

Kontakte ins Rotlicht-Milieu 

Erst Jahre später wurde bekannt, dass Santo Sabatino auch Kontakte ins Rotlicht-Milieu hatte und sich dort regelmäßig aufhielt. Auch mit Prostituierten soll Sabatino verkehrt haben. Im Jahr 2017 war bekannt, dass Santo Sabatino einen exzessiven Drogenkonsum hatte, aber es war nie von Kontakten ins Rotlicht-Milieu die Rede. 
Davon war im Jahr 2017 noch nichts öffentlich bekannt. Diese Informationen wurde erst vor einiger Zeit bekannt. Ist ihm einer dieser Kontakte ins Rotlicht-Milieu zum Verhängnis geworden?

Fazit: 

Ich glaube nicht, dass Santo Sabatino freiwillig sein gewohntes Lebensumfeld verlassen hat. Natürlich hätte er die finanziellen Mittel und die Kontakte dazu gehabt, um unterzutauchen und unter einem anderen Namen ein neues Leben zu beginnen. Aber warum sollte er das tun? Es gab keinen Grund, sein gewohntes Lebensumfeld zu verlassen. Er hatte weder Angst noch fühlte er sich bedroht. Er war auch mit seinem Leben zufrieden und hatte noch viele Pläne für sein Leben in Deutschland. Santo Sabatino war ein Familienmensch. Es erscheint mir nicht plausibel, dass er seine Familie plötzlich verlässt und den Kontakt zu ihnen abbricht, um irgendwo ein neues Leben zu beginnen.

Ich bin davon überzeugt, dass einer seiner Kontakte oder Geschäfte ihm zum Verhängnis geworden sind. Ich vermute, dass die Person, die Santo Sabatino in den frühen Morgenstunden des 20. Juli 2017 gegen 4.00 Uhr abgeholt hat, etwas mit seinem Verschwinden zu tun hat. Ich bin fest davon überzeugt, dass Santo Sabatino nicht freiwillig verschwunden ist und eigentlich geplant hatte, wieder nach Hause zurückzukehren. Santo Sabatino ist ja mit seiner Kulturtasche verschwunden. Ich glaube, dass sich in dieser Tasche keine Kosmetikartikel befunden haben, sondern etwas ganz anderes. Es macht doch keinen Sinn, eine Kulturtasche mitzunehmen, aber weder Kleidung, den Geldbeutel oder den Ausweis. Es muss sich in der Kulturtasche etwas befunden haben, was für seine Verabredung eine wichtige Rolle gespielt hat. Alles andere ist für mich unplausibel. Es könnten ihm seine Kontakte ins Mafiamilieu, ins Rotlicht-Milieu oder nach Afrika zum Verhängnis geworden sein. Ich halte es aber auch für möglich, dass Gaetano Sanfilippo etwas mit dem Verschwinden von Santo Sabatino zu tun hat. Möglicherweise hat er Santo Sabatino am Morgen des Verschwindens abgeholt und ihn in eine Falle gelockt. Das ist nur reine Spekulation. Es wäre interessant, was die beiden Männer verbunden hat. Es ist doch bemerkenswert, dass Santo Sabatino dafür gesorgt hat, dass Gaetano Sanfilippo aus der Haft entlassen wird. Auch auffällig ist, dass Gaetano Sanfilippo kurz nach dem Verschwinden von Santo Sabatino ebenfalls verschwunden ist. Das könnten natürlich alles nur reine Zufälle sein, aber ich glaube nicht an so viele Zufälle.

Für mich steht fest, dass Santo Sabatino Opfer eines Verbrechens geworden ist. Das ist die plausibelste Erklärung für sein Verschwinden. Wer ihm etwas angetan hat, das steht auf einem anderen Blatt. Ich hoffe, dass die Polizei den Fall irgendwann aufklären kann. 

Beschreibung von Santo Sabatino 
  • Santo Sabatino wurde im Jahr 1963 in Düsseldorf geboren. 
  • Er hat sizilianische Wurzeln.
  • Santo Sabatino ist von indigener Abstammung. 
  • Bis zu seinem Verschwinden lebte Santo Sabatino in einer Villa im Nachbarsweg 72 in Mülheim an der Ruhr im Stadtteil Saarn. 
  • Santo Sabatino verschwand am 20. Juli 2017 aus seinem gewohnten Lebensumfeld. 
  • Zum Zeitpunkt seines Verschwindens war er 54 Jahre alt. 
  • Santo Sabatino ist 1,70 m groß und wog damals 85 Kilogramm.
  • Er hat eine untersetzte Figur und blonde, gesträhnte Haare.
  • Seine beiden Mobiltelefone sind seit dem Verschwinden ausgeschaltet. 
  • Sein Ausweis, seine Geldbörse und seine Kreditkarten sollen im Haus in Mülheim gefunden worden sein.
  • Es soll auch keinerlei Abhebungen von Konten seit dem Verschwinden gegeben haben.
Was ist mit Santo Sabatino passiert?
Lebt er noch? 
Foto: Google 

Die Nachwirkungen 

Die Familie von Santo Sabatino lebt seit sieben Jahren in Ungewissheit, was mit ihm passiert ist. 
Die drei Restaurants von Santo Sabatino werden mittlerweile von anderen Personen betrieben. Seine Freunde möchten endlich Antworten darauf bekommen, was am 20. Juli 2017 mit Santo Sabatino passiert ist.

Die Ermittler sind davon überzeugt, dass es Personen gibt, die wissen, was mit Santo Sabatino passiert ist oder über wichtige Informationen verfügen. 

Aktuelle Einstufung des Falls 

Santo Sabatino wurde als vermisste und gefährdete Person eingestuft. Mittlerweile wird der Fall als Missing Cold Case klassifiziert. Die Polizei hat die Ermittlungen im Vermisstenfall Sabatino nie ganz eingestellt. Aktuell ermittelt die Cold-Case-Einheit der Essener Kriminalpolizei aktiv in dem Fall. Außerdem hat die Kriminalpolizei Essen den Vermisstenfall Sabatino auch in ihrem Podcast behandelt.

Fragen der Ermittler: 
  1. Wer hat in den frühen Morgenstunden des 20. Juli 2017 auffällige Beobachtungen im Umfeld der Sabatino-Villa im "Nachbarsweg 72" in Mülheim-Saarn gemacht?
  2. Wer hat Santo Sabatino am 20. Juli 2017 gegen 4.00 Uhr morgens beim Verlassen der Villa im Nachbarsweg 72 in Mülheim-Saarn gesehen?Gibt es Zeugen, die gesehen haben, wie eine Person in diesem Bereich ein Fahrzeug, eventuell ein Taxi, bestiegen hat?
  3. Wer hat in der Zeit vor dem 20. Juli 2017 auffällige Verhaltensweisen bei Santo Sabatino festgestellt?
  4. Wer kann mehr Angaben zu den verschiedenen Reisen vor dem Verschwinden von  Santo Sabatino machen? Was hat er auf den Reisen gemacht und wen hat er dort getroffen?
  5. Wer weiß, ob Santo Sabatino auf seinen Reisen schon Diamanten erworben hat?
  6. Wer weiß, ob Santo Sabatino Angst vor jemandem hatte oder sich bedroht gefühlt hat?
  7. Hat Santo Sabatino vor seinem Verschwinden irgendwelche Andeutungen gemacht?
  8. Wer weiß, wo sich Gaetano Sanfilippo aufhalten könnte?
  9. Wer kann mehr Angaben zur Person von Santo Sabatino, seinen geschäftlichen sowie privaten Kontakten, seinen Geschäften und seinen Gewohnheiten machen?
  10. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe von Santo Sabatinos spurlosem Verschwinden?
  11. Wer weiß, wer für das Verschwinden von Santo Sabatino verantwortlich sein könnte?
  12. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Santo Sabatino in Zusammenhang stehen könnten?
  13. Wer kennt den derzeitigen Aufenthaltsort von Santo Sabatino?
  14. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei in Essen unter der Rufnummer 0201 - 82 90 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. 

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