Tötungsdelikt z. N. von Christine Lochner 1963
Mord an Christine Lochner
Die Leiche der siebenjährigen Christine Lochner wurde 1963 im ehemaligen Panzerbaugelände in Borbeck gefunden. Der Täter hatte das Mädchen missbraucht und brutal erdrosselt. Ein ganzer Stadtteil trauerte mit der Familie.
Die Fahnungsakte im Polizeipräsidium zeigt Christine Lochner am Einschulungstag, doch trotz zahlreicher Hinweise ist ihr Mörder bis heute nicht gefasst.
Die Männer haben ihre Hüte abgenommen, Frauen wischen sich die Tränen an Schürzen ab und Kinder klammern sich an die Beine ihrer Eltern. Am 4. Juli 1963 trauern die Menschen an der Grasstraße in Borbeck. Mit gesenkten Köpfen stehen Jung und Alt stumm vor ihren Häusern, als am Vormittag die Polizeiautos den schlammigen Weg über das Gelände des ehemaligen Panzerbaus fahren. Sie haben es längst gehört. Die siebenjährige Nachbarstochter Christine Lochner wurde missbraucht und ermordet, nur etwa 150 Meter entfernt.
"Der Mörder hatte das Kind mit Fetzen des Unterrocks brutal erdrosselt", sagt Wolfgang Dinsing, Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter des KK11. Christine war am Mittwoch, 3. Juli 1963, nach der Schule nicht zurückgekehrt und auf dem Panzerbaugelände verschwunden. "In den letzten Kriegsjahren war hier ein Panzerwerk entstanden. Zwar hat kein Panzer die Fertigungsanlagen verlassen, doch Fliegerbomben legten die Fabrikhallen in Schutt und Asche", sagt Dinsing.
Nicht ohne Eltern auf dem Weg zur Schule
Doch nach dem Krieg habe niemand gewusst, ob nicht gefährliche Munition im Gelände oder in den Bunkern liege. "Die Eltern warnten ihre Kinder davor, dort zu spielen, und von der Kleingartenanlage auf der anderen Seite des Weidkamps beobachtete mancher Gärtner verdächtige Gestalten in den grasüberwachsenen Trümmern", so Dinsing. Daher hätten sich Mädchen aus Borbeck, die weit abgelegene Schulen besuchen mussten, nicht ohne Eltern auf den Schulweg gemacht.
Auch Ruth Lochner ließ ihre Christine, die Ostern 1963 eingeschult wurde, nicht alleine zur Schule gehen. Jeden Tag brachte die vierfache Mutter ihre Tochter gemeinsam mit der gleichaltrigen Freundin Angelika K. von ihren Haus "Im Hesselbruch 19" zur Schäferdieckschule in Gerschede: Fußweg über eine halbe Stunde. Vom Hesselbruch aus, so wollen es die Vorschriften, sollen die Kinder über die Bottroper Straße und den Weidkamp gehen. "Es war aber Brauch, den breiten Weg mitten durch das Gelände des ehemaligen Panzerbaus zu wählen", so Dinsing. Dabei sparten Mutter und Tochter über einen Kilometer.
Noch ein paar Blumen pflücken - auf dem Panzerbaugelände
Das ehemalige Kruppsche Panzerbau-Gelände, auf dem das Mädchen getötet worden ist, heute. Der Schulweg von damals zwischen Hesselbruch und Grasstraße ist zugewachsen (Fotos: WAZ, Frank Vinken) Das ehemalige Kruppsche Panzerbau-Gelände, auf dem das Mädchen getötet worden ist, heute. Der Schulweg von damals zwischen Hesselbruch und Grasstraße ist zugewachsen.
Wenn die Schulglocke an der Schäferdieckschule zum Schluss läutete, standen die Mütter fast jeden Tag am Tor und warteten die Kinder. "Der Tattag, 3. Juli 1963, war einer der wenigen Ausnahmetage", so Dinsing. Beide Mütter waren verhindert, Christine und Angelika machten sich allein auf den Heimweg. Sie gingen, wie Angelika später aussagte, das alte Stück der Donnerstraße entlang, unter der Unterführung her zur Pausmühlenstraße, durch die Straßenbahnersiedlung und über einen abkürzenden Verbindungsweg zum Weidkamp. Hier etwa, nahe Eisenbahnüberführung, trennten sie sich. "Angelika wollte nach Hause, sie ging weiter den Weidkamp entlang", so Dinsing.
Christine Lochner wollte, wie sie der Freundin sagte, noch ein paar Blumen pflücken, für die Mutter oder die Lehrerin. "Sie wählte deshalb den Weg durch das Panzerbaugelände. Als die Kinder sich trennten, muss es 13 Uhr gewesen sein", sagt Dinsing.
Die Familie wartete bis 15 Uhr. Dann halfen Nachbarn und viele Kinder bei der Suche nach der Siebenjährigen. Gegen 22 Uhr wurde die Polizeiwache in Bergeborbeck informiert. Viele Streifenwagen sowie Beamte mit Suchhunden durchkämmten das Gebiet. Doch um drei Uhr nachts wurde die Suche wegen Gewitterregen abgebrochen.
Den Tornister noch auf dem Rücken
Nur vier Stunden später, um 7 Uhr, begann die Suche erneut. "Als Christines Vaters, Wilhelm Lochner, eine Stunde später von Beamten zurückgehalten wurde, ein paar Schritte seitwärts vom Schlammweg ins Gebüsch zu sehen, wandte er sich wortlos ab und weinte", liest Dinsing aus den damaligen Polizeiakten vor.
Zuvor hatte ein Nachbar gemeinsam mit einem Polizisten die Leiche des Mädchens gefunden. Im Gras lag das Kind, mit dem Gesicht zur Erde; der Schulranzen war noch auf ihrem Rücken befestigt; neben der Siebenjährigen lagen ein paar Blumen. "Blumen steckten auch in der Armbeuge und hinter dem Ohr, der Täter hat sie dorthin gesteckt, wahrscheinlich die, die das Mädchen gepflückt hatte", so Wolfgang Dinsing.
Die Leiche der siebenjährigen Christine Lochner wurde 1963 im ehemaligen Panzerbaugelände in Borbeck gefunden. Der Täter hatte das Mädchen missbraucht und brutal erdrosselt. Ein ganzer Stadtteil trauerte mit der Familie.
Foto: Polizei |
Die Fahnungsakte im Polizeipräsidium zeigt Christine Lochner am Einschulungstag, doch trotz zahlreicher Hinweise ist ihr Mörder bis heute nicht gefasst.
Die Männer haben ihre Hüte abgenommen, Frauen wischen sich die Tränen an Schürzen ab und Kinder klammern sich an die Beine ihrer Eltern. Am 4. Juli 1963 trauern die Menschen an der Grasstraße in Borbeck. Mit gesenkten Köpfen stehen Jung und Alt stumm vor ihren Häusern, als am Vormittag die Polizeiautos den schlammigen Weg über das Gelände des ehemaligen Panzerbaus fahren. Sie haben es längst gehört. Die siebenjährige Nachbarstochter Christine Lochner wurde missbraucht und ermordet, nur etwa 150 Meter entfernt.
"Der Mörder hatte das Kind mit Fetzen des Unterrocks brutal erdrosselt", sagt Wolfgang Dinsing, Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter des KK11. Christine war am Mittwoch, 3. Juli 1963, nach der Schule nicht zurückgekehrt und auf dem Panzerbaugelände verschwunden. "In den letzten Kriegsjahren war hier ein Panzerwerk entstanden. Zwar hat kein Panzer die Fertigungsanlagen verlassen, doch Fliegerbomben legten die Fabrikhallen in Schutt und Asche", sagt Dinsing.
Nicht ohne Eltern auf dem Weg zur Schule
Doch nach dem Krieg habe niemand gewusst, ob nicht gefährliche Munition im Gelände oder in den Bunkern liege. "Die Eltern warnten ihre Kinder davor, dort zu spielen, und von der Kleingartenanlage auf der anderen Seite des Weidkamps beobachtete mancher Gärtner verdächtige Gestalten in den grasüberwachsenen Trümmern", so Dinsing. Daher hätten sich Mädchen aus Borbeck, die weit abgelegene Schulen besuchen mussten, nicht ohne Eltern auf den Schulweg gemacht.
Auch Ruth Lochner ließ ihre Christine, die Ostern 1963 eingeschult wurde, nicht alleine zur Schule gehen. Jeden Tag brachte die vierfache Mutter ihre Tochter gemeinsam mit der gleichaltrigen Freundin Angelika K. von ihren Haus "Im Hesselbruch 19" zur Schäferdieckschule in Gerschede: Fußweg über eine halbe Stunde. Vom Hesselbruch aus, so wollen es die Vorschriften, sollen die Kinder über die Bottroper Straße und den Weidkamp gehen. "Es war aber Brauch, den breiten Weg mitten durch das Gelände des ehemaligen Panzerbaus zu wählen", so Dinsing. Dabei sparten Mutter und Tochter über einen Kilometer.
Noch ein paar Blumen pflücken - auf dem Panzerbaugelände
Das ehemalige Kruppsche Panzerbau-Gelände, auf dem das Mädchen getötet worden ist, heute. Der Schulweg von damals zwischen Hesselbruch und Grasstraße ist zugewachsen (Fotos: WAZ, Frank Vinken) Das ehemalige Kruppsche Panzerbau-Gelände, auf dem das Mädchen getötet worden ist, heute. Der Schulweg von damals zwischen Hesselbruch und Grasstraße ist zugewachsen.
Wenn die Schulglocke an der Schäferdieckschule zum Schluss läutete, standen die Mütter fast jeden Tag am Tor und warteten die Kinder. "Der Tattag, 3. Juli 1963, war einer der wenigen Ausnahmetage", so Dinsing. Beide Mütter waren verhindert, Christine und Angelika machten sich allein auf den Heimweg. Sie gingen, wie Angelika später aussagte, das alte Stück der Donnerstraße entlang, unter der Unterführung her zur Pausmühlenstraße, durch die Straßenbahnersiedlung und über einen abkürzenden Verbindungsweg zum Weidkamp. Hier etwa, nahe Eisenbahnüberführung, trennten sie sich. "Angelika wollte nach Hause, sie ging weiter den Weidkamp entlang", so Dinsing.
Christine Lochner wollte, wie sie der Freundin sagte, noch ein paar Blumen pflücken, für die Mutter oder die Lehrerin. "Sie wählte deshalb den Weg durch das Panzerbaugelände. Als die Kinder sich trennten, muss es 13 Uhr gewesen sein", sagt Dinsing.
Die Familie wartete bis 15 Uhr. Dann halfen Nachbarn und viele Kinder bei der Suche nach der Siebenjährigen. Gegen 22 Uhr wurde die Polizeiwache in Bergeborbeck informiert. Viele Streifenwagen sowie Beamte mit Suchhunden durchkämmten das Gebiet. Doch um drei Uhr nachts wurde die Suche wegen Gewitterregen abgebrochen.
Den Tornister noch auf dem Rücken
Nur vier Stunden später, um 7 Uhr, begann die Suche erneut. "Als Christines Vaters, Wilhelm Lochner, eine Stunde später von Beamten zurückgehalten wurde, ein paar Schritte seitwärts vom Schlammweg ins Gebüsch zu sehen, wandte er sich wortlos ab und weinte", liest Dinsing aus den damaligen Polizeiakten vor.
Zuvor hatte ein Nachbar gemeinsam mit einem Polizisten die Leiche des Mädchens gefunden. Im Gras lag das Kind, mit dem Gesicht zur Erde; der Schulranzen war noch auf ihrem Rücken befestigt; neben der Siebenjährigen lagen ein paar Blumen. "Blumen steckten auch in der Armbeuge und hinter dem Ohr, der Täter hat sie dorthin gesteckt, wahrscheinlich die, die das Mädchen gepflückt hatte", so Wolfgang Dinsing.
Mein Name ist Dagmar Reuter früher Dagmar Behrens Christine und ich sind über den Panzerbau gegangen richtig ist das sie noch Blumen gepflückt. Roswitha Lochner hat mi ch gegen 15Uhr auf dem Spielplatz angesprochen wo Christine ist.Ich überlege Heute noch eas ich vielleicht übersehen habe
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